Java/Online-Bank und Katholische Religionslehre/Ethik: Unterschied zwischen den Seiten

Aus ZUM-Unterrichten
< Java(Unterschied zwischen Seiten)
K (Eigene Screenshots eingefügt / Textänderungen)
 
(-l)
 
Zeile 1: Zeile 1:
{{Fortsetzung|
Diese Seite behandelt "[[Ethik]]" als Bestandteil des katholischen Religionsunterrichtes. Der griechische Begriff "Ethik", wie ihn beispielsweise {{wpde|Aristoteles}} (384-322) verwendet ist gleichbedeutend mit dem lateinischen  Begriff "mores", wie zum Beispiel bei {{wpde|Cicero}} (108-48) Es geht darum, über Gut und Böse vernünftig zu reden. '''Moral''' wird zur '''Moraltheologie''', wenn außer Argumenten der Vernunft auch die Offenbarungsschriften des Christentums - die hebräische und die griechische Bibel - und die Lehrentscheidungen der Kirche als Quellen der Wahrheitserkenntnis einbezogen werden.
vorher=Einstieg in die OOP|vorherlink=Java/Einstieg in die OOP|
weiter=Algorithmik<br>(Logische Operatoren)|weiterlink=Java/Algorithmik|
übersicht=Einstieg in Java<br>(Übersicht)|übersichtlink=Java#Übersicht|}}


==Einfache Theorie der Objektorientierten Programmierung==


[[Datei:BlueJ Logo.gif|BlueJ Logo|right|200px]] Zunächst klären wir am Beispiel Vogel, was eine '''Klasse''' ist: Ähnlich wie in der Biologie gruppiert man  in  der  OOP  (Objektorientierten  Programmierung)  Objekte  und fasst  sie  in  Klassen  zusammen.  Dabei  stellt sich die Frage,  was einen Vogel auszeichnet:
== Das griechische und das jüdische Erbe ==


*Ein  Vogel  kann  bestimmte  Dinge  tun.  Er  kann etwa  singen  oder ein Ei legen.  Das sind die sogenannten  '''Methoden (Operationen)'''  des Vogels (<code>singe(...), legeEi(...)</code> ). Methoden teilt man in zwei Gruppen ein:
Das Christentum ist Erbe des {{wpde|Judentum}}s und der griechischen {{wpde|Philosophie}}, zweier tendentiell monotheistischer Bewegungen der Antike. Dem Judentum verdanken wir die {{wpde|Offenbarung}}, das ist die Vorstellung einer für ein ganzes „Volk“ maßgeblichen religiösen Erfahrung. Den Griechen verdanken wir den Generationen übergreifenden Dialog, die Philosophie, in der sich Erfahrungen mit der Natur und mit dem Denken sammeln und Irrwege und Fehlschlüsse als solche erkannt und von da an vermieden werden.  
**'''beobachtende''' oder '''sondierende''' Methoden z.B. <code>gibFarbe()</code> und
**'''verändernde''' oder '''manipulierende''' Methoden wie z.B. <code>setFarbe(“gruen“)</code>.
*Ein  Vogel  hat  auch bestimmte  '''Eigenschaften''' ('''Attribute'''). Er hat zum Beispiel eine bestimmte Farbe, ein Geschlecht, eine Flügelspannweite. Die Gesamtheit der Werte dieser Eigenschaften nennt man '''Zustand'''. Hierin unterscheiden sich verschiedene Objekte derselben Klasse.
*Aus der Klasse Vogel lassen sich dann konkrete Objekte bilden z.B.  <code>vogel1</code>, <code>vogel2</code>, <code>vogel3</code>.
*Während die '''Klasse''' Vogel etwas '''abstraktes''' ist (eine Art Bauplan für Objekte), ist ein '''Objekt''' '''konkret'''.<br />


{{Box|Zusammenfassung|
Juden und Griechen haben sich zentral für die Frage interessiert, wie Menschen sich verhalten sollen; in der Bibel lautet die generelle Antwort, dass wir alle Bestimmungen der Weisung (TORA) halten sollen. <ref>z.B. Deuteronomium 29,28</ref> Aristoteles nennt denjenigen einen Philosophen, der seine Strebungen nach der Vernunft richtet und demgemäß handelt. <ref>ARISTOTELES Nikomachische Ethik, 1. Buch, 1095 a9</ref> Die mittelalterliche Theologie hat viel Energie darauf verwandt, die Einheit zwischen Vernunft und biblischem Glauben aufrechtzuerhalten. Berühmt sind die Formeln des Anselm von Canterbury (1033-1108) – Der Glaube strebt nach Verstehen: fides quaerens intellectum – und des Thomas von Aquino (1225-1274): Die Gnade setzt die Natur voraus: gratia praesupponit naturam.  
* '''Objekte''' sind in der objektorientierten Programmierung
** '''Daten''' (Eigenschaften oder auch Attribute) und
** die damit verknüpfte '''Programmlogik''' (Methoden oder auch Operationen),<br>die zu Einheiten, nämlich eben den Objekten, zusammengefasst sind.
* Gleichartige Objekte werden zu '''Klassen''' zusammengefasst.
* '''Klassen dienen als Vorlage''' (wie ein Bauplan) zur Herstellung von Objekten.
* Von einer Klasse können beliebig viele Objekte hergestellt werden.
* Die '''Objekte sind einzigartig''', da sie einen unterschiedlichen Namen tragen müssen, obwohl ihr Zustand identisch sein kann.
* Der Zustand (oder auch Status) ist die Gesamtheit der Werte der Eigenschaften.|Hervorhebung}}


==Beispiel: Online-Bank==
[[Datei:ethiksystem.jpg|thumb|center|600px|]]
===Die Klasse Konto===


Um ein Konto zu eröffnen, benötigt eine Bank zumindest
Das ethische Problem, also die Frage nach dem Guten im menschlichen Handeln, stellt sich – grob unterschieden - auf zwei Ebenen:
# Was soll ich jetzt und hier tun? - Das ist die Frage nach den Regeln und ihrer Verletzung.
# Welche Eigenschaften an mir sollte ich pflegen und welche sollte ich mir besser abgewöhnen? - Das ist die Frage nach den wünschenswerten Charaktereigenschaften, den '''Tugenden'''.


*den Namen des Besitzers <code>besitzerName</code> und
=== Regeln ===
*den aktuellen Geldbetrag <code>kontostand</code>.


Beides sind '''Attribute''' (bzw. Eigenschaften) der '''Klasse Konto'''.
Zur Beantwortung der ersten Frage - Was soll ich jetzt und hier tun? - beschreibt '''das {{wpde|Recht}}''' die verschiedenen Ordnungswidrigkeiten, Vergehen und Verbrechen, die in einer Rechtsordnung mit Sanktionen geahndet werden. Freundschaft und Ehe, das Zusammenleben mit Kindern und Jugendlichen, Arbeitsklima und Mannschaftsgeist lassen sich aber nicht LÜCKENLOS durch gesetzliche Vorschriften beschreiben. Was Respekt und Dankbarkeit fordern, wie Ehrgeiz und Genuss, Eigensinn und Geborgenheit in das Lebensganze zu integrieren sind, das ist das Feld der Moral oder Ethik im engeren Sinn. Auf die Frage nach dem moralisch Richtigen gibt es Antworten in Form von konkreten Handlungsrichtlinien: Wer den Geringen bedrückt, schmäht dessen Schöpfer. [Sprichwörter 14,31] oder: Eine sanfte Antwort dämpft die Erregung; kränkende Rede reizt zum Zorn. [Sprichwörter 15,1] Denkt man darüber nach, werden die Fragen aber nicht weniger: Wo ist die Grenze zwischen berechtigtem Eigeninteresse und Missachtung der berechtigten Ansprüche anderer? Wo die zwischen Prinzipientreue und Sturheit, zwischen Friedfertigkeit und Konfliktscheu?


*Jedes Attribut verlangt die Angabe eines geeigneten '''Datentyps'''.
Welche Eigenschaften benötigt der Mensch, um die moralischen Gebote auch richtig auf die jeweilige Situation anzuwenden? Wie bekommt man es hin, dem Gebot und der Vernunft gemäß zu handeln und sich nicht von Leidenschaft, Verführungskunst oder Denkfaulheit ein Verhalten diktieren zu lassen, das man nachher seiner Resultate wegen bereut? Damit sind wir bei der Frage nach den wünschenswerten moralischen Eigenschaften des Menschen, die klassisch „Tugenden“ genannt werden. Hier haben wir von den Griechen die Lehre von den vier Kardinaltugenden in die christliche Ethik übernommen, aus der Bibel die Lehre von den drei „göttlichen“ Tugenden.
*Java kennt u.a. folgende '''Datentypen''':


{| class="wikitable" style="text-align:left"
=== Tugenden ===
!Typname
!Größe
!Wertebereich
!Beschreibung
|-----
|boolean||1 bit||true / false||Boolescher Wahrheitswert
|-
|int||32 bit||-2.147.483.648 ... 2.147.483.647||Zweierkomplement-Wert
|-
|float||32 bit||+/-1,4E-45 ... +/-3,4E+38||32-bit IEEE 754, einfache Genauigkeit
|-
|double||64 bit||+/-4,9E-324 ... +/-1,7E+308||64-bit IEEE 754, doppelte Genauigkeit
|-
|char||16 bit||0 ... 65.535 (z.B. 'A')||Unicode-Zeichen (UTF-16)
|-
|String|| || ||Zeichenkette (kein einfacher Datentyp,<br>sondern ein Objekt der Klasse String)
|}
====Eingabe des Quelltexts====
[[Datei:BlueJ Online-Bank 1.png|alternativtext=Online-Bank: Klasse Konto|mini|Online-Bank: Klasse Konto]]


*Mit "Projekt|neu" wird ein neues Projekt angelegt, das wir "Online-Bank" nennen.
In vielen Kulturen gibt es Tugendlisten, die oft auch abgeleitet werden von einigen wenigen {{wpde|Kardinaltugenden}}. Die griechische Philosophie legte die nachfolgende Vierzahl von Kardinaltugenden zugrunde.<ref>Informationen über Definition und Darstellung gibt es [http://glaube-und-kirche.de/tugenden.htm hier] (Katholische Pfarrgemeinde "Heiligste Dreifaltigkeit" Altdorf b. Nürnberg)</ref>.
*Mit "Neue Klasse" legen wir eine Klasse mit dem Namen "Konto" an.
*Wenn alles richtig geklappt hat, sollte es etwa so aussehen:


Mit einem Doppelklick auf das beige Rechteck kommt zum Editor, in dem man den Quelltext eintippen kann:[[Datei:BlueJ Online-Bank- Neue Instanz konto1-Konto.png|alternativtext=Neue Instanz konto1:Konto|mini|Neue Instanz konto1:Konto]]
{{blau|Die Kardinaltugenden heißen
<source lang="java">
* Weisheit (Sophia, sapientia, prudentia)
  public class Konto {
* Besonnenheit (Sophrosyne, modestia, constantia)
    \\ Instanzvariablen
* Tapferkeit (areteia, fortitudo, virtus)
    private String besitzerName;
* Gerechtigkeit (dikaiosyne, iustitia)}}
    private double kontostand;
  }
</source>
und mit dem Button "Übersetzen" abspeichert und ''"compiliert"''.


*Die '''Definition''' der Klasse beginnt mit dem Schlüsselwort <code>public</code>
[[Datei:Raffael Allegorie der Tugenden.jpg|thumb|center|700px|Raffaele Santo (1511) - Allegorie der Tugend (Darstellung der vier Kardinaltugenden)]]
*Die '''Zugriffsmodifizierer''' <code>public</code> und <code>private</code> regeln die Zugriffsrechte.<br> Dies ist vergleichbar mit dem Zugriff auf ein technisches Gerät wie z.B. Handy, TV, Auto, Waschmaschine etc.:
**Die Bedienknöpfe sind <code>public</code>, also öffentlich und von jedem bedienbar.
**Das Innenleben des Gerätes ist <code>private</code> und ein Laie sollte hier keinen Zugriff haben.


[[Datei:BlueJ Online-Bank 3.png|alternativtext=Online-Bank: Objektinspektor|mini|500x500px]]
'''Weisheit''' ist die Lenkerin der Tugenden. Anders als das Wissen befrachtet sie uns nicht mit neutraler, bedeutungsloser „Information“, sondern ermöglicht es, alles Begegnende in den richtigen Bedeutungsrahmen zu stellen und in jedem Augenblick zu erkennen, welche Handlungsoptionen vernünftig und gut sind.
Als erste Faustregel genügt es, sich zu merken, dass


*'''Attribute private''' (Innenleben der Klasse) und
'''Gerechtigkeit''' korrespondiert der Weisheit, indem sie ihr einen Maßstab gibt. Gerecht ist das Gesetzliche und die Gleichheit, sagt Aristoteles <ref>Nikomachische Ethik 5. Buch 1129, a36</ref> Der Gerechte tut alles, damit jeder und jede in seinem Verantwortungsbereich zu seinem und ihrem Recht kommt.  
*'''Klassen public''' sind.


Instanzieren Sie nun ein Objekt <code>Konto1</code> der Klasse <code>Konto</code> mit der Methode <code>new Konto()</code> wähle.
'''Besonnenheit''' versetzt den Menschen in die Lage, sich bei wichtigen Entscheidungen nicht von augenblicklichen Regungen, sondern von Vernunft und Gebot – in christlicher Sprache: Von seinem {{wpde|Gewissen}} - leiten zu lassen.


====Objektinspektor====
'''Tapferkeit''' schließlich ermöglicht es dem Menschen, dem einmal für richtig Erkannten – oder: seinem Gewissen - auch dann zu folgen, wenn man nicht Anerkennung, sondern Verachtung und Verfolgung zu erwarten hat.
Ein Rechtsklick auf das rote Rechteck und dann auf Inspizieren öffnet den '''Objektinspektor'''. Dieser gibt einen Überblick über den '''Zustand''' des Objektes: Unser Besitzer heißt '''null'''&lt;nowiki&gt;, ein Wort, das Java verwendet, wenn String-Variablen noch keinen Wert haben. Der Kontostand ist 0, was der Anfangswert für alle numerischen Variablen ist.


{{Box|Zusammenfassung|
=== Idealismus ===
*Eine  Klasse definiert man im Quelltextes. Der minimale Aufbau ist:
<source lang="java&quot;">
  public class Klassenname {
    // Instanzvariablen
    private Datentyp eigenschaft1;
    private Datentyp eigenschaft2;
  }
</source>
* Die Zugriffsmodifizierer <code>public</code> und <code>private</code> regeln die Zugriffsrechte.
* Als vorläufige Regel ist die Klasse immer <code>public</code> und die Eigenschaften immer <code>private</code>.
* Aus Klassen lassen sich Objekte erzeugen, die einen eindeutigen Namen tragen müssen.
* Die Objekte haben einen Zustand, den man mit Hilfe des Objektinspektors ansehen kann.
** Anfangszustand von Strings ist das englische Wort <code>null</code> und von Zahlentypen <code>0</code>.
* Ein „Doppelslash“ <code>// </code> am Anfang der Zeile macht aus der Zeile einen Kommentar, den der Computer ignoriert. Ein Kommentar erläutert den Quelltext.|Hervorhebung2}}
{{Übung|
# Erweitern Sie die Klasse Konto um die Attribute <code>kreditLimit</code> und <code>telefonNummer</code>. Welche Datentypen würden Sie verwenden?
# Recherchieren Sie die Grenzen der Genauigkeit des Typs double. Welche weiteren numerischen Datentypen bietet Java?
}}


===Der Konstruktor===
Ein Ansatz der Ethik besteht darin, die ethischen Begriffe oder "Ideen" - das Gute, die Gerechtigkeit z.B. - zu untersuchen und daraus Verhaltensregeln abzuleiten.


Der '''Konstruktor'''  ist eine  spezielle  Methode, die  bei der  Erzeugung von Variablen aufgerufen wird und diese in einen definierten Anfangszustand versetzt. Dieser Vorgang nennt sich auch '''Initialisierung'''.
{{blau|Beispiel: Platos Dialog "Der Staat" (Politeia)|}}


Wir erweitern die Klasse Konto wie folgt:
=== Pflicht ===
<source lang="java">
  public class Konto {
    // Instanzvariablen
    private String besitzerName;
    private double kontostand;
    // Konstruktor
    public Konto (String pBesitzerName){
      besitzerName = pBesitzerName; 
      kontostand = 1.0;
    }
  }
</source>


{| class="wikitable"
{{wpde|Immanuel Kant}} (1724-1804) leitet seinen Begriff der moralischen Pflicht aus dem Grundsatz der Vernünftigkeit ab, die er als Vermögen der Verallgemeinerung  begreift. Regeln sind also gültig, wenn sie der Verallgemeinerung fähig sind. Pflichtgemäßes Handeln folgt also einer obersten Regel, einem kategorischen Imperativ:
|-
{{Zitat|Handle so, daß die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könne.<ref>Immanuel Kant: Kritik der praktischen Vernunft,I,I,1, § 7, in der [http://www.korpora.org/Kant/aa05/Inhalt5.html Internetausgabe] S. 30.</ref>|}}
!Begriff!!Erläuterung
|-
|Konstruktor||legt die Anfangswerte fest. Er erhält den gleichen Namen wie die Klasse selbst: z.B. public Konto<br> Ein Konstruktor ist eine spezielle Methode. Alle Werte, die nicht im Konstruktor festgelegt werden, bekommen einen „default-Wert“. Bei Zahlentypen ist das 0, bei Strings „null“
|-
|(Übergabe-)parameter||Sind die Werte, die der Methode übergeben werden. Für jeden Parameter muss ein Datentyp festgelegt werden. Der Name des Parameters kann zur besseren Übersicht mit p beginnen: z.B. <code>pBesitzerName</code>
|-
|null||Ist ein leeres Objekt. Es zeigt an, wenn eine Variable bzw. ein Objekt nicht mit einem Wert belegt wurde.
|-
|geschweifte Klammern <code>{ }</code>||Tippt man mit Strg + Alt + 7 bzw. 0. Sie werden eingesetzt, um das Programm zu strukturieren.Die gesamte Klasse steht in geschweiften Klammern und auch Methoden wie der Konstruktor. Das Weglassen von Klammern ist eine typische Fehlerquelle.Das letzte Zeichen einer Klasse ist „}“ (vgl. oben)
|-
|amerikanische Notation||Java ist amerikanisch, daher Punkt statt Komma: 3.141
|-
|Semikolon||Nach (nahezu) jedem Befehl (Anweisung) möchte Java ein Semikolon ;
|}


===Mehrere Parameter===
Wer [[Immanuel Kant]] und seine Ethik im Unterricht diskutieren will, für den steht ein {{pdf|Kant_Depositum.pdf|Arbeitsblatt}} zur Verfügung, das auf Kants Lieblingsbeispiel, der Geschichte vom hinterlegten Geld (Depositum) aufbaut.
Möchte ich mehrere Parameter übergeben, so trenne ich sie mit einem Komma. Als Beispiel füge ich den Straßennamen hinzu.
{{Box|Hinweis| Im Quelltext meide ich deutsche Umlaute oder Sonderzeichen als Variablennamen.|Hervorhebung2}}


<source lang="java">
=== Utilitarismus ===
public class Konto {
Als [[Utilitarismus]] bezeichnet man eine neuzeitliche philosophische Richtung, die die Nützlichkeit zum entscheidenden Prinzip der ethischen Qualität einer Handlung erklärt (vgl. Brockhaus multimediales Lexikon) Als Begründer gilt [[Jeremy Bentham]] (1748-1832); vor allem aber der einflussreiche Politiker, Wirtschaftstheoretiker und Philosoph {{wpde|John Stuart Mill}} (1806-1873) und seine Frau Harriet, geb. Taylor (1807-1858) verhalfen dieser [[Philosophie]] zu großer Anerkennung in England und den USA, und mit dem wirtschaftlichen Erfolg dieser Länder verbreitete sich auch der Einfluss des Utilitarismus weltweit.
  // Eigenschaften
  private String besitzerName;
  private String strassenName;
  private double kontostand;
  //Konstruktor
  public Konto (String pBesitzerName, String pStrassenName){
besitzerName = pBesitzerName;
strassenName = pStrassenName; 
kontostand = 1.0;  
  }
}</source>


{{Übung|# Vollziehen Sie das angegebene Beispiel nach. Testen Sie Fehleingaben bei BlueJ: Lassen Sie beim Besitzernamen die Anführungsstriche weg, geben Sie eine Zahl, geben Sie nichts ein &hellip;
==== Glück ====
# Lassen Sie statt des Namens den Kontostand als Parameter übergeben.
Nun ist Nutzen eine Relation, nützlich ist etwas für etwas anderes: Die Hand ist nützlich zum Greifen, und Greifen ist nützlich für das Überleben des Menschen. Um also überhaupt von Nützlichkeit sprechen zu können, braucht man ein umfassendes Ziel. Für Bentham und die Mills ist das letzte Ziel das größtmögliche Glück der größtmöglichen Zahl. - Wenn man das Glück im Frieden Gottes verwirklicht sieht, gibt es für Christen kein Problem mit einer auf das Glück zentrierten Nützlichkeitsethik.
# Ergänzen Sie die Eigenschaften <code>vorname</code>, <code>telefonnummer</code>, <code>postleitzahl</code>, <code>geburtsjahr</code>, <code>geschlecht</code> und <code>hausnummer</code>. Begründen Sie dabei, welche Datentypen Sie verwenden.}}


===Methoden – Was kann meine Klasse?===
==== Wert ====
Die Methode <code>einzahlen()</code> als Beispiel für eine verändernde Methode
Nun sind aber nicht alle Menschen Christen, und sie haben vielleicht vom Glück ganz andere oder gar keine bestimmten Vorstellungen. Trotzdem können sie sich über den Nutzen und damit über den Wert von Dingen, Handlungen und Einrichtungen ganz gut verständigen, indem sie ihm einen „Preis“ zuordnen.
{{gelb|Beispiel


Es sind natürlich noch viele weitere Methoden möglich. Ein weiteres Beispiel ist die Methode <code>einzahlen()</code>.
Man muss sich nicht groß Gedanken machen, welchen Nutzen eine Luxusjacht und die darin verbaute Arbeitszeit von vielen Menschen für das Glück der Menschheit hat, wenn man einfach sagen kann: Das Schiff kostet eine Million €, ist es dir das wert oder nicht?}}
Der Markt aus Angebot und Nachfrage funktioniert, auch ohne dass sich die Menschen über ihr letztes Ziel einig sind, und die Theorie des Marktes, wie sie von John Stuart Mill mitformuliert wurde, sagt aus: Wenn in der Wirtschaft jeder Marktteilnehmer seinen Nutzen sucht, wird auch für das Glück und den Frieden der Gesellschaft insgesamt am besten gesorgt.


<source lang="java">
Das kann auch funktionieren, aber es funktioniert nur, wenn die Menschen sich wirklich für Glück und Frieden einsetzen und nicht in die Falle des Ökonomismus tappen, indem sie den Wert der Dinge und Handlungen ausschließlich an ihrem Preis bemessen. Wahr bleibt: Selbstbewusstsein und Selbstverwirklichung ist für Geld nicht zu kaufen; Schuld ist mit Geld nicht wegzuwischen und in Weltvertrauen zu verwandeln; eine Gemeinschaft des Friedens und Wohlwollens beruht auf anderen Werten als dem Geld. Wenn darüber Einigkeit besteht in Familien und anderen menschlichen Gemeinschaften, dann können auch Christen unbefangen mit dem Geld und den Gütern dieser Welt hantieren.
public void einzahlen(doublepBtrag){
  kontostand += pBetrag; 
  // oder kontostand = kontostand + pBetrag;
}</source>
Diese Methode sorgt dafür, dass zu dem bisherigen Kontostand ein bestimmter Betrag hinzugefügt wird. Hervorzuheben ist, dass die folgende Zeile nicht mathematisch zu verstehen ist:


kontostand = kontostand + pBetrag;
== Ethische Aussagen der Bibel ==


Das bedeutet: <code>kontostand</code> wird die Summe aus dem  bisherigen  Kontostand und einem Parameter <code>pBetrag</code> '''zugewiesen'''.
=== Zehn Gebote ===


{{Übung|# Bauen Sie die Methode <code>einzahlen</code> in Ihre Kontoklasse ein. Testen Sie das Einzahlen von negativen Beträgen, großen Beträgen, 0, Wörtern, Rechnungen...
=== Tugenden und Laster ===
# Entwerfen Sie auf Grundlage von <code>einzahlen</code> die Methode <code>auszahlen()</code>.
# Entwerfen Sie <code>raubeAus()</code>, die den Kontostand auf 0 setzt.}}


====Zuweisen von Werten bei Variablen====
=== Liebe ===
{{Box| &#61; ist kein Gleichheitszeichen|* Das Gleichheitszeichen hat eine andere Bedeutung als in der Mathematik!
* Das '''Gleichheitszeichen''' wird in Java als '''Zuweisungsoperator''' verwendet.|Hervorhebung}}


*Zum Erhöhen einer Variable lässt sich <code> += </code> verwenden (analog -=, *=, /=).
== Aktuelle Diskussionen ==
*Zum Erhöhen um 1 kann man <code> ++ </code> schreiben (analog <code> --</code>).<br><code>x = y + 7</code> bedeutet, dass x den Wert der Rechnung y + 7 bekommt.<br><code>x = x + 1</code> bedeutet, dass x um 1 erhöht wird (auch andere Zahlen möglich)<br><code>x += 1</code> gleichbedeutend:  x wird um 1 erhöht (auch andere Zahlen möglich)<br><code>x++</code> gleichbedeutend:  x wird um 1 erhöht (geht nur bei 1)<br><code>x = 2 * x</code> bedeutet, dass x verdoppelt wird.
*Auf  der  linken Seite des Gleichheitszeichens steht ausschließlich die Variable, die einen neuen Wert bekommen soll. Auf der rechten Seite steht eine Rechnung, die den neuen Wert ergibt. Dabei darf die Variable links als Wert in der Rechnung rechts vorkommen. Dort wird der alte Variablenwert benutzt.


=== Bioethik ===
==== Fragestellungen ====


====Die set-Methoden als Beispiel für verändernde Methode ohne Rückgabewert====
* Darf man befruchtete menschliche Eizellen und menschliche Embryonen benutzen zu Forschungs- und Therapiezwecken und zu diesem Zweck solche Zellen nach Bedarf vermehren und abtöten?
Diese einfache Methode verändert den Namen des Kontobesitzers. Eine Methode ohne Rückgabewert wird mit <code>public void</code> (void entspricht im englischen etwa: nichts) eingeleitet.
* Darf man anstelle der natürlichen die künstliche Befruchtung wählen, um anhand genetischer Analyse der Eizellen die gesunden zur Entwicklung zuzulassen und die genetisch defekten zu verwerfen?
* Muss man zugängliches Wissen - zum Beispiel über erhöhtes Krebs- oder Herzkrankheitsrisiko oder über AIDS - auch wollen oder hat der Mensch ein Recht darauf, nicht wissen zu wollen?
* Dürfen Arbeitgeber oder Versicherungen genetische Analysen verlangen, zum Beispiel bei einem Piloten, bei dem ein Herzinfarkt Hunderte Menschen mit in den Tod reißen könnte?
* Was sagt dazu der christliche Personalismus?


<source lang="java">
==== Die Wahl der Analogie ====
public void setBesitzerName(String pNeuerName){
Man wird sehen: Es ist immer die Wahl der Analogien und Vergleiche, die einem ethischen Lösungsansatz Profil geben.
  besitzerName = pNeuerName;
}</source>


====Die get-Methoden als Beispiel für sondierende Methoden====
Die Befürworter der verbrauchenden Embryonenforschung machen geltend, eine Zelle könne nicht den Wert eines entwickelten Menschen haben, daher rechtfertige auch die geringste Aussicht auf Therapie für Menschen jeden Umgang mit – menschlichen – Zellen.
Eine ebenso einfache Methode liest den Namen des Kontobesitzers wieder aus:


<source lang="java">
In einem gewissen Anachronismus wird auf ältere Vorstellungen der Beseelung des Menschen zurückgegriffen, als müsse dem Foetus oder dem Kleinkind etwas hinzugefügt werden wie einem Computer ein Betriebssystem.
public String getBesitzerName(){
  return besitzerName;
}</source>


{{Merke|Wann schreibe ich void?
==== Das Beziehungswesen ====
* <code>void</code> kommt bei einer Methodendeklaration immer dann vor, wenn es keine Rückgabe gibt.
* <code>return</code> Gibt es eine Rückgabe (return variable), so muss der Datentyp des Rückgabewertes eingetragen werden.}}


{{Übung|# Schreiben Sie die get- und set-Methode zu der Eigenschaft kontostand.
Wir beobachten aber nichts dergleichen. Frage ich mich, wie bin ich geworden, was ich heute bin, dann ist es völlig ausgeschlossen, eine konkrete Erinnerung als absoluten Anfang zu reklamieren. Viele Biografen erzählen zuerst von den Eltern, [[Goethe]] fing seine Autobiografie Dichtung und Wahrheit mit einem Horoskop an; lange vor den eigenen ersten Erinnerungen hat also schon etwas begonnen, das es überhaupt erst möglich machte, irgendein Erlebnis zu erinnern. Traumanalytiker zeigen, dass Menschen in ihrem Unbewussten die Erinnerung an das Trauma der Geburt, an den im Mutterleib wahrgenommenen Herzrhythmus lebenslang aufbewahren. Von äußerer Forschung wissen wir, dass die Kommunikation zwischen Mutter und Kind unmittelbar nach der Befruchtung einsetzt, die ausgesandten Hormone der kaum entstandenen Zygote signalisieren: Es gibt mich. Und der mütterliche Organismus reagiert durch Aussetzen der Periode und Vorbereitung der Einnistung des Embryos.
# Schreiben Sie die Methode <code>bucheZinsen (double zinssatz)</code>, die auf den vorliegenden Kontostand <code>zinssatz</code>, Prozent, Zinsen addiert.
# Zeichnen Sie das Klassendiagramm zu der aktuellen Klasse Konto.}}


==Einige Beispiele==
Solche Vorgänge sind tief unbewusst und nicht einmal in Traumbildern zu fassen, aber sie sind unerlässliche Voraussetzungen dafür, am Du ein Ich zu werden, also in die personale Existenzweise eines Menschen einzutreten.
Wenn Sie bedenken, wie dick üblicherweise Java-Bücher sind, dann können Sie von den Beispielen zur Zeit noch nicht viel erwarten. Einige einfache Beispiele zeige ich Ihnen hier dennoch, damit Sie einen Überblick bekommen, wie eine Klasse in Java aufgebaut ist.


===Der Zähler===
Ähnliches wird erlebt, wenn bewusstlose Menschen von ihren Angehörigen gepflegt werden. Das Ausharren bei der bewegungsunfähigen Person, Anschauen, Streicheln, das bedeutet für diese Menschen einen Kontakt mit dem geliebten Mitmenschen, der nicht Gespräch ist im üblichen Sinn, sehr wohl aber Erfahrung der Gegenwart des anderen und Erfahrung der Antwort des anderen auf die eigene Gegenwart. Der Film {{wpde|Zeit des Erwachens}}, der auf Erfahrungen von Oliver Sacks aufbaut, enthält bestürzende Beispiele.
Der Zähler ist eine einfache Klasse, bei dem Sie bei Aufruf der Methode <code>erhoeheZaehlerstand()</code> den Zähler um 1 erhöhen.  


Anwendungen: Verkehrszählungen, Heizungsverbrauchzähler, Bildzähler bei einer  Kamera,  Rundenzähler  bei  der   Carrera-Bahn...
Folgerung: Der Mensch ist Beziehungswesen weit über die Erfahrungen hinaus, die er bewusst erinnern und sprachlich benennen kann. Bildhafte Hilfskonstrukte der Selbstbeschreibung müssen genommen werden als das, was sie sind und dürfen nicht als wissenschaftlich-begriffliche Formulierungen missdeutet werden: Der Mensch ist nicht zusammengesetzt aus Körper und Seele; es gibt auch keinen Sitz der Seele im Körper; es gibt ebenso wenig einen Zeitpunkt der Beseelung.


Bei  den  realen  Anwendungen  kommt  der Impuls von einem Sensor bzw. einen Druckknopf. Bei der Simulation müssen Sie statt dessen eine Methode ausführen.  
Es ist vielmehr folgendermaßen: Wir kennen nur stoffliches Leben, Lebewesen, die einen Ort, eine Zeit, ein Gewicht haben, aus Atomen und Molekülen bestehen, usw. Deren Lebensqualitäten sind zuerst vegetativ (Wachstum, Stoffwechsel,...). Das vegetative Leben ist Voraussetzung animalischen Lebens (gekennzeichnet durch sinnliche Wahrnehmung, willkürliche Bewegung, Steuerung durch Nervensysteme,...). Beides ist Voraussetzung für humanes, personales Leben. Aber ein Mensch wächst von der ersten Minute an zum Menschen heran. Zug um Zug wachsen Gehirn, Kehlkopf- und Hörapparat, die nur gedacht sein können für das Plappern und die Silben und Sätze des Babys, mit denen die bewusste sprachliche Kommunikation einsetzt. Dafür werden in der menschlichen Entwicklung die Jagd- und Fluchtinstinkte vernach-lässigt, sonst dürften wir Mutter und Kind nicht so viel ruhige Zeit gönnen. Alles an jedem Menschen ist unverwechselbar menschlich, von seiner personalen Existenzweise unverkennbar geprägt: Jede Zelle, jeder Muskel, jedes Organ, jeder Stoffwechselvorgang, jedes Entwicklungsstadium, jede Wahrnehmung, jedes Wort. Und der Mensch gehört niemals einem anderen Menschen; der Mensch gehört seinem Schöpfer, und dieses Herrschaftsverhältnis wird ihm nicht aufgezwungen, sondern angeraten. Wer auf Erden was von einem Menschen will, muss ihn darum fragen. Wenn das heute gilt, gilt es auch gestern und vorgestern und so weiter bis zurück zum Tag der Befruchtung, und es wird gelten bis Gott mich nach Hause holt in seine Liebe, die mich auch ins Dasein rief.


<source lang="java">
==== Die Notwendigkeit absoluter Orientierung ====
public class Zaehler
Der Utilitarismus offenbart in dieser Debatte seine Schwäche: Unter Gleichen klappt der freie Markt recht gut; Ein Filmemacher hat mehr Erfolg, wenn viele Leute seine Filme sehen wollen, ein Arzt, ein Politiker kommt voran, wenn ihm viele vertrauen. Aber der Markt versagt bei großen Ungleichheiten. Der Embryo kann anderen in diesem Stadium kaum etwas geben, ist aber von anderen absolut abhängig. Und daraus entsteht ein Paradox: Wenn das Leben in seinen frühesten Stufen als heilig und unantastbar geachtet wird, ist sein Preis „null“, weil es weder für den Forscher, noch für den Patienten, der auf neue Heilungsmethoden wartet, Nutzen bringt. Achtet man die Würde des ungeborenen Menschen etwas geringer, steigt er im Preis, weil er nun nutzbar wird, und dem Forscher Erkenntnisse, Auszeichnungen und Spitzengehälter winken.
{
// Instanzvariablen der Eigenschaften
int zaehlerstand;
// Konstruktor
public Zaehler()
// Der Anfangszählerstand soll immer 0 sein.
zaehlerstand=0;
}
// Methoden
public void erhoeheZaehlerstand()
{
zaehlerstand += 1;
// oder zaehlerstand++;
// oder zaehlerstand=zaehlerstand+1;
}
}</source>
===Das Telefonbuch===
[[Datei:Klassendiagramm-Telefonbuch.png|300px|right]]
Der [[Java/Installation#Entwicklungsumgebungen_für_Java|Java-Editor]] half bei der Erstellung dieser Klasse. Unter UML|neue  Klasse  erhalten  Sie  ein   praktisches  Auswahl-Menü, das Ihnen viel Tipparbeit ersparen kann. Der Java-Editor zeigt übrigens  im Klassendiagramm auch den Konstruktor an. Das wird in der Literatur nicht einheitlich gemacht, oftmals wird er nicht angegeben.Die Telefonnummer wird, obwohl sie laut Name eine Nummer ist, als String eingelesen, um Eingaben wie „/“ zwischen Vorwahl und Nummer zuzulassen. Die Besonderheit an dieser Klasse ist, dass <code>name</code> nur durch den Konstruktor verändert werden kann. D.h. ich kann zwar mit  <code>setTelefonnummer</code> nachträglich  Telefonnummern  ändern, aber der Name bleibt erhalten. Allenfalls durch das Löschen des Objektes kann ich Personen aus dem Telefonbuch entfernen.  


{{Achtung|Ohne dass wir in Dateien speichern können, werden bei einem Neustart von BlueJ alle Objekte wieder entfernt. Geben Sie also nicht die Telefonnummern ihrer gesamten Freunde ein, das Telefonbuch ist noch nicht fertig!}}
Wenn sich die {{wpde|Gesellschaft}} aber auf derartige Kalkulationen einmal einlässt, erhebt sich sofort die Frage, auf welche anderen Fälle sie anwendbar sind: Tut die VR [[China]] Recht daran, die Organe von Hingerichteten für Transplantationszwecke zu verwenden, anstatt sie achtlos mitzubeerdigen? Und Hitlers Euthanasieprogramm?


<source lang="java">
Utilitarismus und Ökonomismus ohne feste Vorgaben und Grenzziehungen werden unmenschlich. Aber wer verteidigt solche Vorgaben und Grenzen gegen eine interessierte Minderheit bei der üblichen Ignoranz der Mehrheit? – Die Gesellschaft kann nicht alles mit Abstimmungen regeln. Die [[Menschenrechte]] sind nicht verhandelbar, nicht abwählbar.  Aber sie gestatten einen Interpretationsspielraum, der gerne nach den eigenen Vorurteilen und Bequemlichkeiten angepasst wird. Zum Beispiel stehen [[Migranten]] und Einheimischen prinzipiell die gleichen Menschenrechte zu, das Recht auf Leben und auf körperliche Unversehrtheit. Die italienische und französische Regierung stellen aber in ihrem Kampf gegen illegale Einwanderung ganz normale menschliche Zuwendung diesem Personenkreis gegenüber unter Strafe, sodass ein Schiff, das Ertrinkende aufnimmt, oder ein mitleidiger Mensch, der einem Illegalen etwas zu essen gibt, unter Umständen bestraft werden. Die Mehrheit der Bevölkerung stützt solche Maßnahmen.
public class Telefonbuch {


  // Eigenschaften
So ist es in vielen Fällen bequem, menschlichen Lebenszuständen, die sich nicht äußern können wie Embryonen oder Wachkomapatienten, oder Menschen, die nicht mehr leben wollen, oder Menschen, die in entführten Flugzeugen sitzen, die auf Ziele wie Atomkraftwerke oder Hochhäuser gesteuert werden, oder den Verbrechern selbst das Lebensrecht einfach abzusprechen. Aber auch wenn eine Mehrheit zustimmt, gibt sich der {{wpde|Rechtsstaat}} auf, wenn er so etwas zulässt. Deshalb hat die Gesellschaft eine Institution wie die Kirche bitter nötig, die berufen ist, den Sprachlosen eine Stimme zu geben.
  // Anfang Variablen
  public String name;
  public String telefonnummer;
  // Ende Variablen


  // Konstruktor
=== Krieg und Frieden ===
  public Telefonbuch(String name, String telefonnummer) {
  // ... Hier fehlen 2 Zeilen. Bitte nachtragen! (vgl. Übung)
  }
  // Anfang Ereignisprozeduren


  // Methoden
=== Soziale Aufgaben ===
  public String getTelefonnummer() {
return telefonnummer;
  }


  public void setTelefonnummer(String pTelefonnummer) {
== Weiterführende Weblinks ==
telefonnummer = pTelefonnummer;
* Päpstlicher Rat für Gerechtigkeit und Frieden (Vatikanstadt, 1. Mai 2000): [http://www.thesocialagenda.org/pdfs/german.pdf Die soziale Agenda (PDF-Datei, 244 Seiten)]
  }
: ''Eine Sammlung von Texten aus der katholischen Soziallehre.''


  public String getName() {
return name;
  }


  // Ende Ereignisprozeduren
}</source>


===Das Auto===
== Anmerkungen ==
[[Datei:Klassendiagramm-Auto.png|right|300px]]
Die folgende Klasse ist schon sinnvoller. Sie ist in ähnlicher  Weise in vielen Bordcomputern von  modernen Autos eingebaut: Die elementare Frage beim Autofahren ist: wie weit komme ich noch, ohne zu tanken. Die Klasse simuliert ein Auto, erfasst aber nur Daten um den Tank und den Verbrauch. 


Besonderheit:  <code>tanke(..)</code>  und <code>fahre(...)</code>  sind Methoden, die den aktuellen Füllstand beeinflussen. Es sind auch in der Realität die einzigen Arten, wie man den Füllstand eines  Autos  ändert  (von  <code>klaueBenzin()</code>, <code>tropfeHeraus()</code> und <code>verdampfe()</code> abgesehen). Spannend ist die sondierende Methode <code>getAktuelleMaximaleReichweite</code>, die den Wert in km zurückgibt, der bei aktuellem Füllstand noch gefahren werden kann. Die Probleme der Klasse liegen noch darin, dass man (auch über das Tankvolumen hinaus) soviel tanken kann wie man will und dass der Tankinhalt auch in den negativen Bereich fahren kann (Dispokredit bei der Tankstelle). Das können wir erst lösen, wenn wir die bedingte Ausführung kennen gelernt haben. Der folgende Quelltext ist aus dem Java-Editor übernommen.
<references/>


<source lang="java">
public class Auto {


  private double volumenTank;
  private double verbrauchAuf100km;
  private double aktuellerFuellstand;


  // Konstruktor
[[Kategorie:Katholische Religionslehre]]
  public Auto(double pVolumenTank, double pVerbrauchAuf100km) {
volumenTank=pVolumenTank;
verbrauchAuf100km=pVerbrauchAuf100km;
aktuellerFuellstand=0; // Bei Auslieferung ist der Tank leer
  }
 
  public double getAktuellerFuellstand() {
return aktuellerFuellstand;
  }
 
  // Methoden
  public void setAktuellerFuellstand(double pAktuellerFuellstand) {
aktuellerFuellstand = pAktuellerFuellstand;
  }
 
  public double getVerbrauchAuf100km() {
return verbrauchAuf100km;
  }
 
  public double getVolumenTank() {
return volumenTank;
  }
 
  public void tanke(double menge) {
this.aktuellerFuellstand+=menge; // füge Menge hinzu
  }
 
  public void fahre(double pKilometerZahl) {
// Die Formel sagt folgendes aus:
// vom aktuellen Füllstand wird abgezogen: der Verbruch bei der Kilometerzahl 
aktuellerFuellstand -= pKilometerZahl / 100 * verbrauchAuf100km;
  } 
 
}</source>
 
 
{{Übung|# Analysieren und testen Sie alle 3 Programme. Warum bekommt nicht jede Eigenschaft eine get- und eine set-Methode?
# Zu Zähler:
## Ergänzen Sie die Methode: <code>getZaehlerstand()</code>
## Ergänzen Sie die Methode: <code>aufNullSetzen()</code> und <code>erhöheUm(double pZahl)</code>
# Zu Telefonbuch: Ergänzen Sie die fehlenden Zeilen zum Konstruktor.
## Ergänzen Sie die Eigenschaften <code>geburtsdatum</code> (ggf. noch <code<schuhgröße</code>). Welchen Datentypen verwenden Sie?
## Benötigt die Eigenschaft eine set-Methode?
# Zum Auto: Ergänzen Sie die Methode: <code>getMaximaleReichweiteBeiVollemTank()</code>
# Entwickeln Sie die Klasse Handy, die die Eigenschaften <code>telefonnummer</code>, <code>guthaben</code> und <ode>gespraechskostenProMinute</code>. Entwickeln Sie geeignete Methoden.
# Übung für Fortgeschrittene: Realisieren Sie die Klasse Bruch mit den Eigenschaften <code>zaehler</code> und <code>nenner</code> und realisieren Sie die Methoden <code>addierenEinerGanzenZahl</code>, <code>kuerzen</code> und <code>erweitern</code>. Wenn Sie schon Vorwissen haben, können Sie hier für eine erweiterte Variante schauen: [https://drdanielappel.de/informatik/mein-kleines-java-tutorium/2-einstieg-in-die-objektorietierte-programmierung/2-04-anwendungsbeispiel-bruchrechnung/ 2.04 Anwendungsbeispiel Bruchrechnung] (drdanielappel.de)}}
 
==Interaktion zwischen Objekten==
Zum Schluss des Kapitels behandeln wir, wie zwei Objekte miteinander kommunizieren können. Ein schönes Beispiel dafür ist die Methode <code>ueberweise()</code>:
 
<source lang="java">
public void ueberweise(double pBetrag, Konto pZielkonto){
  abheben(pBetrag); 
  zielkonto.einzahlen(pBetrag);
}</source>
 
Es gibt diesmal zwei Parameter, die wir, wie schon beim Konstruktor, mit Komma trennen. Die Besonderheit ist, dass der Datentyp von Zielkonto wieder ein Konto ist. Man darf also Klassen  als Datentypen  angeben –  ja,  man  darf sogar in  Methoden  den  Datentypen der Klasse verwenden, zu dem die Methode gehört. Das ist sinnvoll, denn üblicherweise möchte man von einem Konto auf ein anderes Konto überweisen. Also muss das Konto überweisen können (wenn man keine Klasse Bank erschafft, die die Konten verwaltet. Aber das ist ein Thema für später)
 
<source lang="java">
abheben(betrag);
zielkonto.einzahlen(pBetrag);
</source>
 
{{Box|Wichtig!| Eigenschaften, die <code>private</code> sind, sind nur für Objekte der gleichen Klasse sichtbar. D.h. theoretisch können wir von dem einen Konto auf die Eigenschaften des anderen Kontos zugreifen. Damit es nicht zu Verwechslungen kommt, sollten Sie sich das aber erst gar nicht angewöhnen.
 
'''Konvention:'''
 
Auf die Daten von fremden Objekten oder Klassen greifen wir immer über Methoden und nie über deren Eigenschaften zu. Dies gewährleistet, dass nichts Ungewolltes verändert wird (vgl. Waschmaschinenbeispiel). Nur innerhalb des Objektes selbst verändert man die eigenen Eigenschaften direkt.|Hervorhebung}}
 
{{Übung|# Schreiben Sie die Methode <code>holeEinzug (double betrag, Konto zielkonto)</code>, bei dem das Geld von einem fremden Konto überwiesen wird.
# Schreiben Sie die Methode <code>vererben (Konto erbe)</code>, bei dem das gesamte Geld eines Kontos auf ein anderes verbucht wird.
# Schreiben Sie die Methode <code>binIchReich(Konto vergleichskonto)</code>, das die Differenz aus dem eigenen Kontostand mit einem anderen Konto vergleicht.
# Schreiben Sie die Methode <code>stifteVerwirrung(Konto konto1, Konto konto2)</code>, bei der ein unbeteiligtes Konto dafür sorgt, dass das gesamte Geld von <code>konto1</code> auf </code>konto2</code> überwiesen wird.
# Schreiben Sie die Methode <code>stifteNochMehrVerwirrung(Konto konto1, Konto konto2)</code>, bei der ein unbeteiligtes Konto dafür sorgt, dass das gesamte Geld von <code>konto1</code> halbiert, das von <code>konto2</code> aber verdoppelt wird.
# Schreiben Sie die Methode <code>bekommeZinsen(double zinsatz)</code>, das entsprechend des Zinssatzes den Kontostand erhöht.
# Lassen Sie von einem Konto den Namen des Besitzers eines anderen Kontos ändern. Welche Probleme ergeben sich, wenn Sie die Methode <code>setBesitzerName</code> weglassen?
}}
 
 
{{Fortsetzung|
vorher=Einstieg in die OOP|vorherlink=Java/Einstieg in die OOP|
weiter=Algorithmik<br>(Logische Operatoren)|weiterlink=Java/Algorithmik|
übersicht=Einstieg in Java<br>(Übersicht)|übersichtlink=Java#Übersicht|}}
 
==Weblinks==
 
*vgl. {{wpde|Objektorientierte Programmierung#Klassen|Klassen}}
*vgl. {{wpde|Attribut (UML2)|Attribut (UML2)}}
*http://www.informatik.ursulaschule.de/index.php?cid=368
 
[[Kategorie:Java]]
[[Kategorie:Informatik]]
[[Kategorie:Unterrichtsidee]]

Version vom 14. November 2019, 05:40 Uhr

Diese Seite behandelt "Ethik" als Bestandteil des katholischen Religionsunterrichtes. Der griechische Begriff "Ethik", wie ihn beispielsweise AristotelesWikipedia-logo.png (384-322) verwendet ist gleichbedeutend mit dem lateinischen Begriff "mores", wie zum Beispiel bei CiceroWikipedia-logo.png (108-48) Es geht darum, über Gut und Böse vernünftig zu reden. Moral wird zur Moraltheologie, wenn außer Argumenten der Vernunft auch die Offenbarungsschriften des Christentums - die hebräische und die griechische Bibel - und die Lehrentscheidungen der Kirche als Quellen der Wahrheitserkenntnis einbezogen werden.


Das griechische und das jüdische Erbe

Das Christentum ist Erbe des JudentumWikipedia-logo.pngs und der griechischen PhilosophieWikipedia-logo.png, zweier tendentiell monotheistischer Bewegungen der Antike. Dem Judentum verdanken wir die OffenbarungWikipedia-logo.png, das ist die Vorstellung einer für ein ganzes „Volk“ maßgeblichen religiösen Erfahrung. Den Griechen verdanken wir den Generationen übergreifenden Dialog, die Philosophie, in der sich Erfahrungen mit der Natur und mit dem Denken sammeln und Irrwege und Fehlschlüsse als solche erkannt und von da an vermieden werden.

Juden und Griechen haben sich zentral für die Frage interessiert, wie Menschen sich verhalten sollen; in der Bibel lautet die generelle Antwort, dass wir alle Bestimmungen der Weisung (TORA) halten sollen. [1] Aristoteles nennt denjenigen einen Philosophen, der seine Strebungen nach der Vernunft richtet und demgemäß handelt. [2] Die mittelalterliche Theologie hat viel Energie darauf verwandt, die Einheit zwischen Vernunft und biblischem Glauben aufrechtzuerhalten. Berühmt sind die Formeln des Anselm von Canterbury (1033-1108) – Der Glaube strebt nach Verstehen: fides quaerens intellectum – und des Thomas von Aquino (1225-1274): Die Gnade setzt die Natur voraus: gratia praesupponit naturam.

Ethiksystem.jpg

Das ethische Problem, also die Frage nach dem Guten im menschlichen Handeln, stellt sich – grob unterschieden - auf zwei Ebenen:

  1. Was soll ich jetzt und hier tun? - Das ist die Frage nach den Regeln und ihrer Verletzung.
  2. Welche Eigenschaften an mir sollte ich pflegen und welche sollte ich mir besser abgewöhnen? - Das ist die Frage nach den wünschenswerten Charaktereigenschaften, den Tugenden.

Regeln

Zur Beantwortung der ersten Frage - Was soll ich jetzt und hier tun? - beschreibt das RechtWikipedia-logo.png die verschiedenen Ordnungswidrigkeiten, Vergehen und Verbrechen, die in einer Rechtsordnung mit Sanktionen geahndet werden. Freundschaft und Ehe, das Zusammenleben mit Kindern und Jugendlichen, Arbeitsklima und Mannschaftsgeist lassen sich aber nicht LÜCKENLOS durch gesetzliche Vorschriften beschreiben. Was Respekt und Dankbarkeit fordern, wie Ehrgeiz und Genuss, Eigensinn und Geborgenheit in das Lebensganze zu integrieren sind, das ist das Feld der Moral oder Ethik im engeren Sinn. Auf die Frage nach dem moralisch Richtigen gibt es Antworten in Form von konkreten Handlungsrichtlinien: Wer den Geringen bedrückt, schmäht dessen Schöpfer. [Sprichwörter 14,31] oder: Eine sanfte Antwort dämpft die Erregung; kränkende Rede reizt zum Zorn. [Sprichwörter 15,1] Denkt man darüber nach, werden die Fragen aber nicht weniger: Wo ist die Grenze zwischen berechtigtem Eigeninteresse und Missachtung der berechtigten Ansprüche anderer? Wo die zwischen Prinzipientreue und Sturheit, zwischen Friedfertigkeit und Konfliktscheu?

Welche Eigenschaften benötigt der Mensch, um die moralischen Gebote auch richtig auf die jeweilige Situation anzuwenden? Wie bekommt man es hin, dem Gebot und der Vernunft gemäß zu handeln und sich nicht von Leidenschaft, Verführungskunst oder Denkfaulheit ein Verhalten diktieren zu lassen, das man nachher seiner Resultate wegen bereut? Damit sind wir bei der Frage nach den wünschenswerten moralischen Eigenschaften des Menschen, die klassisch „Tugenden“ genannt werden. Hier haben wir von den Griechen die Lehre von den vier Kardinaltugenden in die christliche Ethik übernommen, aus der Bibel die Lehre von den drei „göttlichen“ Tugenden.

Tugenden

In vielen Kulturen gibt es Tugendlisten, die oft auch abgeleitet werden von einigen wenigen KardinaltugendenWikipedia-logo.png. Die griechische Philosophie legte die nachfolgende Vierzahl von Kardinaltugenden zugrunde.[3].

Die Kardinaltugenden heißen

  • Weisheit (Sophia, sapientia, prudentia)
  • Besonnenheit (Sophrosyne, modestia, constantia)
  • Tapferkeit (areteia, fortitudo, virtus)
  • Gerechtigkeit (dikaiosyne, iustitia)


Raffaele Santo (1511) - Allegorie der Tugend (Darstellung der vier Kardinaltugenden)

Weisheit ist die Lenkerin der Tugenden. Anders als das Wissen befrachtet sie uns nicht mit neutraler, bedeutungsloser „Information“, sondern ermöglicht es, alles Begegnende in den richtigen Bedeutungsrahmen zu stellen und in jedem Augenblick zu erkennen, welche Handlungsoptionen vernünftig und gut sind.

Gerechtigkeit korrespondiert der Weisheit, indem sie ihr einen Maßstab gibt. Gerecht ist das Gesetzliche und die Gleichheit, sagt Aristoteles [4] Der Gerechte tut alles, damit jeder und jede in seinem Verantwortungsbereich zu seinem und ihrem Recht kommt.

Besonnenheit versetzt den Menschen in die Lage, sich bei wichtigen Entscheidungen nicht von augenblicklichen Regungen, sondern von Vernunft und Gebot – in christlicher Sprache: Von seinem GewissenWikipedia-logo.png - leiten zu lassen.

Tapferkeit schließlich ermöglicht es dem Menschen, dem einmal für richtig Erkannten – oder: seinem Gewissen - auch dann zu folgen, wenn man nicht Anerkennung, sondern Verachtung und Verfolgung zu erwarten hat.

Idealismus

Ein Ansatz der Ethik besteht darin, die ethischen Begriffe oder "Ideen" - das Gute, die Gerechtigkeit z.B. - zu untersuchen und daraus Verhaltensregeln abzuleiten.

Beispiel: Platos Dialog "Der Staat" (Politeia)


Pflicht

Immanuel KantWikipedia-logo.png (1724-1804) leitet seinen Begriff der moralischen Pflicht aus dem Grundsatz der Vernünftigkeit ab, die er als Vermögen der Verallgemeinerung begreift. Regeln sind also gültig, wenn sie der Verallgemeinerung fähig sind. Pflichtgemäßes Handeln folgt also einer obersten Regel, einem kategorischen Imperativ:

Zitat
Handle so, daß die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könne.[5]

Wer Immanuel Kant und seine Ethik im Unterricht diskutieren will, für den steht ein Pdf20.gif Arbeitsblatt zur Verfügung, das auf Kants Lieblingsbeispiel, der Geschichte vom hinterlegten Geld (Depositum) aufbaut.

Utilitarismus

Als Utilitarismus bezeichnet man eine neuzeitliche philosophische Richtung, die die Nützlichkeit zum entscheidenden Prinzip der ethischen Qualität einer Handlung erklärt (vgl. Brockhaus multimediales Lexikon) Als Begründer gilt Jeremy Bentham (1748-1832); vor allem aber der einflussreiche Politiker, Wirtschaftstheoretiker und Philosoph John Stuart MillWikipedia-logo.png (1806-1873) und seine Frau Harriet, geb. Taylor (1807-1858) verhalfen dieser Philosophie zu großer Anerkennung in England und den USA, und mit dem wirtschaftlichen Erfolg dieser Länder verbreitete sich auch der Einfluss des Utilitarismus weltweit.

Glück

Nun ist Nutzen eine Relation, nützlich ist etwas für etwas anderes: Die Hand ist nützlich zum Greifen, und Greifen ist nützlich für das Überleben des Menschen. Um also überhaupt von Nützlichkeit sprechen zu können, braucht man ein umfassendes Ziel. Für Bentham und die Mills ist das letzte Ziel das größtmögliche Glück der größtmöglichen Zahl. - Wenn man das Glück im Frieden Gottes verwirklicht sieht, gibt es für Christen kein Problem mit einer auf das Glück zentrierten Nützlichkeitsethik.

Wert

Nun sind aber nicht alle Menschen Christen, und sie haben vielleicht vom Glück ganz andere oder gar keine bestimmten Vorstellungen. Trotzdem können sie sich über den Nutzen und damit über den Wert von Dingen, Handlungen und Einrichtungen ganz gut verständigen, indem sie ihm einen „Preis“ zuordnen.

Beispiel

Man muss sich nicht groß Gedanken machen, welchen Nutzen eine Luxusjacht und die darin verbaute Arbeitszeit von vielen Menschen für das Glück der Menschheit hat, wenn man einfach sagen kann: Das Schiff kostet eine Million €, ist es dir das wert oder nicht?

Der Markt aus Angebot und Nachfrage funktioniert, auch ohne dass sich die Menschen über ihr letztes Ziel einig sind, und die Theorie des Marktes, wie sie von John Stuart Mill mitformuliert wurde, sagt aus: Wenn in der Wirtschaft jeder Marktteilnehmer seinen Nutzen sucht, wird auch für das Glück und den Frieden der Gesellschaft insgesamt am besten gesorgt.

Das kann auch funktionieren, aber es funktioniert nur, wenn die Menschen sich wirklich für Glück und Frieden einsetzen und nicht in die Falle des Ökonomismus tappen, indem sie den Wert der Dinge und Handlungen ausschließlich an ihrem Preis bemessen. Wahr bleibt: Selbstbewusstsein und Selbstverwirklichung ist für Geld nicht zu kaufen; Schuld ist mit Geld nicht wegzuwischen und in Weltvertrauen zu verwandeln; eine Gemeinschaft des Friedens und Wohlwollens beruht auf anderen Werten als dem Geld. Wenn darüber Einigkeit besteht in Familien und anderen menschlichen Gemeinschaften, dann können auch Christen unbefangen mit dem Geld und den Gütern dieser Welt hantieren.

Ethische Aussagen der Bibel

Zehn Gebote

Tugenden und Laster

Liebe

Aktuelle Diskussionen

Bioethik

Fragestellungen

  • Darf man befruchtete menschliche Eizellen und menschliche Embryonen benutzen zu Forschungs- und Therapiezwecken und zu diesem Zweck solche Zellen nach Bedarf vermehren und abtöten?
  • Darf man anstelle der natürlichen die künstliche Befruchtung wählen, um anhand genetischer Analyse der Eizellen die gesunden zur Entwicklung zuzulassen und die genetisch defekten zu verwerfen?
  • Muss man zugängliches Wissen - zum Beispiel über erhöhtes Krebs- oder Herzkrankheitsrisiko oder über AIDS - auch wollen oder hat der Mensch ein Recht darauf, nicht wissen zu wollen?
  • Dürfen Arbeitgeber oder Versicherungen genetische Analysen verlangen, zum Beispiel bei einem Piloten, bei dem ein Herzinfarkt Hunderte Menschen mit in den Tod reißen könnte?
  • Was sagt dazu der christliche Personalismus?

Die Wahl der Analogie

Man wird sehen: Es ist immer die Wahl der Analogien und Vergleiche, die einem ethischen Lösungsansatz Profil geben.

Die Befürworter der verbrauchenden Embryonenforschung machen geltend, eine Zelle könne nicht den Wert eines entwickelten Menschen haben, daher rechtfertige auch die geringste Aussicht auf Therapie für Menschen jeden Umgang mit – menschlichen – Zellen.

In einem gewissen Anachronismus wird auf ältere Vorstellungen der Beseelung des Menschen zurückgegriffen, als müsse dem Foetus oder dem Kleinkind etwas hinzugefügt werden wie einem Computer ein Betriebssystem.

Das Beziehungswesen

Wir beobachten aber nichts dergleichen. Frage ich mich, wie bin ich geworden, was ich heute bin, dann ist es völlig ausgeschlossen, eine konkrete Erinnerung als absoluten Anfang zu reklamieren. Viele Biografen erzählen zuerst von den Eltern, Goethe fing seine Autobiografie Dichtung und Wahrheit mit einem Horoskop an; lange vor den eigenen ersten Erinnerungen hat also schon etwas begonnen, das es überhaupt erst möglich machte, irgendein Erlebnis zu erinnern. Traumanalytiker zeigen, dass Menschen in ihrem Unbewussten die Erinnerung an das Trauma der Geburt, an den im Mutterleib wahrgenommenen Herzrhythmus lebenslang aufbewahren. Von äußerer Forschung wissen wir, dass die Kommunikation zwischen Mutter und Kind unmittelbar nach der Befruchtung einsetzt, die ausgesandten Hormone der kaum entstandenen Zygote signalisieren: Es gibt mich. Und der mütterliche Organismus reagiert durch Aussetzen der Periode und Vorbereitung der Einnistung des Embryos.

Solche Vorgänge sind tief unbewusst und nicht einmal in Traumbildern zu fassen, aber sie sind unerlässliche Voraussetzungen dafür, am Du ein Ich zu werden, also in die personale Existenzweise eines Menschen einzutreten.

Ähnliches wird erlebt, wenn bewusstlose Menschen von ihren Angehörigen gepflegt werden. Das Ausharren bei der bewegungsunfähigen Person, Anschauen, Streicheln, das bedeutet für diese Menschen einen Kontakt mit dem geliebten Mitmenschen, der nicht Gespräch ist im üblichen Sinn, sehr wohl aber Erfahrung der Gegenwart des anderen und Erfahrung der Antwort des anderen auf die eigene Gegenwart. Der Film Zeit des ErwachensWikipedia-logo.png, der auf Erfahrungen von Oliver Sacks aufbaut, enthält bestürzende Beispiele.

Folgerung: Der Mensch ist Beziehungswesen weit über die Erfahrungen hinaus, die er bewusst erinnern und sprachlich benennen kann. Bildhafte Hilfskonstrukte der Selbstbeschreibung müssen genommen werden als das, was sie sind und dürfen nicht als wissenschaftlich-begriffliche Formulierungen missdeutet werden: Der Mensch ist nicht zusammengesetzt aus Körper und Seele; es gibt auch keinen Sitz der Seele im Körper; es gibt ebenso wenig einen Zeitpunkt der Beseelung.

Es ist vielmehr folgendermaßen: Wir kennen nur stoffliches Leben, Lebewesen, die einen Ort, eine Zeit, ein Gewicht haben, aus Atomen und Molekülen bestehen, usw. Deren Lebensqualitäten sind zuerst vegetativ (Wachstum, Stoffwechsel,...). Das vegetative Leben ist Voraussetzung animalischen Lebens (gekennzeichnet durch sinnliche Wahrnehmung, willkürliche Bewegung, Steuerung durch Nervensysteme,...). Beides ist Voraussetzung für humanes, personales Leben. Aber ein Mensch wächst von der ersten Minute an zum Menschen heran. Zug um Zug wachsen Gehirn, Kehlkopf- und Hörapparat, die nur gedacht sein können für das Plappern und die Silben und Sätze des Babys, mit denen die bewusste sprachliche Kommunikation einsetzt. Dafür werden in der menschlichen Entwicklung die Jagd- und Fluchtinstinkte vernach-lässigt, sonst dürften wir Mutter und Kind nicht so viel ruhige Zeit gönnen. Alles an jedem Menschen ist unverwechselbar menschlich, von seiner personalen Existenzweise unverkennbar geprägt: Jede Zelle, jeder Muskel, jedes Organ, jeder Stoffwechselvorgang, jedes Entwicklungsstadium, jede Wahrnehmung, jedes Wort. Und der Mensch gehört niemals einem anderen Menschen; der Mensch gehört seinem Schöpfer, und dieses Herrschaftsverhältnis wird ihm nicht aufgezwungen, sondern angeraten. Wer auf Erden was von einem Menschen will, muss ihn darum fragen. Wenn das heute gilt, gilt es auch gestern und vorgestern und so weiter bis zurück zum Tag der Befruchtung, und es wird gelten bis Gott mich nach Hause holt in seine Liebe, die mich auch ins Dasein rief.

Die Notwendigkeit absoluter Orientierung

Der Utilitarismus offenbart in dieser Debatte seine Schwäche: Unter Gleichen klappt der freie Markt recht gut; Ein Filmemacher hat mehr Erfolg, wenn viele Leute seine Filme sehen wollen, ein Arzt, ein Politiker kommt voran, wenn ihm viele vertrauen. Aber der Markt versagt bei großen Ungleichheiten. Der Embryo kann anderen in diesem Stadium kaum etwas geben, ist aber von anderen absolut abhängig. Und daraus entsteht ein Paradox: Wenn das Leben in seinen frühesten Stufen als heilig und unantastbar geachtet wird, ist sein Preis „null“, weil es weder für den Forscher, noch für den Patienten, der auf neue Heilungsmethoden wartet, Nutzen bringt. Achtet man die Würde des ungeborenen Menschen etwas geringer, steigt er im Preis, weil er nun nutzbar wird, und dem Forscher Erkenntnisse, Auszeichnungen und Spitzengehälter winken.

Wenn sich die GesellschaftWikipedia-logo.png aber auf derartige Kalkulationen einmal einlässt, erhebt sich sofort die Frage, auf welche anderen Fälle sie anwendbar sind: Tut die VR China Recht daran, die Organe von Hingerichteten für Transplantationszwecke zu verwenden, anstatt sie achtlos mitzubeerdigen? Und Hitlers Euthanasieprogramm?

Utilitarismus und Ökonomismus ohne feste Vorgaben und Grenzziehungen werden unmenschlich. Aber wer verteidigt solche Vorgaben und Grenzen gegen eine interessierte Minderheit bei der üblichen Ignoranz der Mehrheit? – Die Gesellschaft kann nicht alles mit Abstimmungen regeln. Die Menschenrechte sind nicht verhandelbar, nicht abwählbar. Aber sie gestatten einen Interpretationsspielraum, der gerne nach den eigenen Vorurteilen und Bequemlichkeiten angepasst wird. Zum Beispiel stehen Migranten und Einheimischen prinzipiell die gleichen Menschenrechte zu, das Recht auf Leben und auf körperliche Unversehrtheit. Die italienische und französische Regierung stellen aber in ihrem Kampf gegen illegale Einwanderung ganz normale menschliche Zuwendung diesem Personenkreis gegenüber unter Strafe, sodass ein Schiff, das Ertrinkende aufnimmt, oder ein mitleidiger Mensch, der einem Illegalen etwas zu essen gibt, unter Umständen bestraft werden. Die Mehrheit der Bevölkerung stützt solche Maßnahmen.

So ist es in vielen Fällen bequem, menschlichen Lebenszuständen, die sich nicht äußern können wie Embryonen oder Wachkomapatienten, oder Menschen, die nicht mehr leben wollen, oder Menschen, die in entführten Flugzeugen sitzen, die auf Ziele wie Atomkraftwerke oder Hochhäuser gesteuert werden, oder den Verbrechern selbst das Lebensrecht einfach abzusprechen. Aber auch wenn eine Mehrheit zustimmt, gibt sich der RechtsstaatWikipedia-logo.png auf, wenn er so etwas zulässt. Deshalb hat die Gesellschaft eine Institution wie die Kirche bitter nötig, die berufen ist, den Sprachlosen eine Stimme zu geben.

Krieg und Frieden

Soziale Aufgaben

Weiterführende Weblinks

Eine Sammlung von Texten aus der katholischen Soziallehre.


Anmerkungen

  1. z.B. Deuteronomium 29,28
  2. ARISTOTELES Nikomachische Ethik, 1. Buch, 1095 a9
  3. Informationen über Definition und Darstellung gibt es hier (Katholische Pfarrgemeinde "Heiligste Dreifaltigkeit" Altdorf b. Nürnberg)
  4. Nikomachische Ethik 5. Buch 1129, a36
  5. Immanuel Kant: Kritik der praktischen Vernunft,I,I,1, § 7, in der Internetausgabe S. 30.